Spezialschulung für Personen in Helferberufen

Menschen in Helferberufen wie Feuerwehr, Rettungsdienst, Ärzte, Pflegepersonal u.a. sind immer häufiger Aggressionen oder sogar gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt. Menschen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss oder mit psychischen Erkrankungen stellen ein zusätzliches Risiko dar. Aber auch ungeduldige Angehörige oder sogar fremde umstehende Personen neigen immer wieder zu Gewaltanwendungen gegen Helfer. 

Viele Beschäftigte in Helferberufen berichten heute, dass ein Tag, an dem sie nur beleidigt wurden, ein guter Tag sei und dass nahezu kein Tag vergeht, ohne beleidigt oder beschimpft worden zu sein.

Viele Beschäftigte fühlen sich ohnmächtig gegenüber der Situation und empfinden Angst vor einem körperlichen Übergriff. Doch ab wann darf man sich in Ausübung des Berufes eigentlich wehren? Muss man den ersten Schlag abwarten? Was passiert, wenn am Ende Aussage gegen Aussage steht? Und wie kann ein effektiver Selbstschutz überhaupt funktionieren, wenn man sich denn wehren darf?

Diese Fragen beantworten wir in unserer Schulung anhand plastischer Beispiele – Praxistransfer inclusive.

Ziel unserer Schulung ist es dabei immer zu lernen, Gewalt zu vermeiden und Konflikte im Vorfeld zu entschärfen. Doch auch für Fälle, in denen das nicht gelingt, z.B. weil das Gegenüber unter einer psychischen Erkrankung leidet, geben wir Ihnen Möglichkeiten an die Hand, sich und Ihre Kollegen zu schützen und sich möglichst unverletzt aus der Situation zu befreien.

Schulungsrahmen

Zielgruppe: Feuerwehr, Rettungsdienste, Ärzte, Pfleger, Betreuungspersonal und andere Personen in Helferberufen mit konfliktbehafteten Personenkontakten

maximale Teilnehmerzahl: 16

Schulungsdauer: ein Schulungstag, ca. 9-16 Uhr

Kosten: wir kalkulieren die Kosten für Sie individuell. Neben einem festen Tageshonorar, , berechnen wir die Kosten für die Schulungsmaterialien inclusive eines hochwertigen Handouts für jeden Teilnehmer, Anreise und nötigenfalls Unterkunft.

Schulungsmaterial: alle benötigten Schulungsmaterialien werden von uns gestellt. Zur Schulung erhalten Sie ein gedrucktes Handout für jeden Teilnehmer, damit Ihre Teilnehmer die Inhalte auch nach der Schulung jederzeit nachschlagen können und das erworbene Wissen erhalten bleibt.

unser Service:

  • Beschulung Ihrer Mitarbeiter im Rahmen eines auf Ihre Bedürfnisse erstellten Schulungs- konzepts, angepasst auf Ihre individuellen Rahmenbedingungen (z.B. Arbeit im Rettungswagen, in fremden Wohnungen, Betreuungseinrichtungen o.ä.)
  • Auf Wunsch kostenfreie elektronische Teilnehmerbefragung vor der Schulung, damit Ihre Teilnehmer an selbst erlebten Situationen lernen und wachsen können.
  • Wir sind auch nach der Schulung jederzeit kostenfrei Ihr Ansprechpartner für Fragen und Probleme. 
  • Beratung zu Sicherheitseinrichtungen, wie z.B. Alarmknöpfen und Überprüfung Ihres bestehenden Sicherheitskonzepts

Schulungsinhalte:

Notwehr und Nothilfe

Eine Kenntnis der Rechtsgrundlage ist unabdingbare Basis für ein sicheres Auftreten und beherztes Eingreifen im Notfall. Die Erfahrung unserer Schulungen zeigt, dass die meisten Mitarbeiter nicht wissen, ab wann sie sich wehren dürfen. Müssen sie den ersten Schlag abwarten? Und in welcher Form darf die Gegenwehr stattfinden?
Oft befürchten Mitarbeiter ggf. selbst bestraft zu werden, wenn nach einer Gegenwehr Aussage gegen Aussage steht. Nur wer sich darüber im Klaren ist, was er darf, wird im Ernstfall auch einschreiten und handeln.

  • Rechtliche Grundlagen zu Notwehr und Nothilfe
  • Was ist eine Notwehrhandlung? Wann liegt eine Notwehrlage vor?
  • Was besagt der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit?
  • Anwenden der Rechtsgrundsätze auf Beispiele aus der täglichen Praxis

 

Der sichere Arbeitsplatz - das eigene Gefahrenradar schulen

Immer wieder erleben wir in unseren Schulungen, dass Mitarbeitern die Gefahrenbereiche in ihrem Arbeitsumfeld gar nicht bewusst sind.

Dabei können sie oft selbst durch einfache Maßnahmen und durch ihr Verhalten einen großen Beitrag für den ihren Schutz und die Sicherheit im Dienst leisten. Die Praxis zeigt, dass die Beschäftigten viele dieser Maßnahmen dankbar aufnehmen und dadurch auch ihr eigenes Sicherheitsempfinden erheblich gestärkt wird.

  • Distanzen zum Patienten z.B. im Rettungswagen oder in der Wohnung des Patienten und deren Gefahrenpotential
  • Gefährliche Gegenstände und aggressive Stimmungen - das eigene Gefahrenradar schulen
  • Deeskalation und Selbstschutz: Handlungsalternativen für verschiedene Aggressionsstufen des Patienten - von verbalen Ausfälligkeiten bis hin zum körperlichen Übergriff

 

Die Vermittlung dieses Themenkomplexes erfolgt anhand von praktischen Übungen an einem nachgestellten Arbeitsplatz oder anhand nachgestellter Einsatzsituationen.

 

Deeskalierende Einsatzkommunikation

Kommunikationsfähigkeiten gelten als wesentlicher Bestandteil der sozialen Kompetenz. Besonders bei der täglichen Arbeit mit Patienten sind sie von enormer Bedeutung. Gerade in der Kommunikation mit Personen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss und psychisch Kranken sollten bestimmte Formen der Kommunikation eingehalten werden.

  • Aktives Zuhören: Verminderung von Missverständnissen, Verbesserung von Problemlösungen
  • effektive Gesprächssteuerung zur Entschärfung von spannungsgeladenen Einsatzsituationen und effizienterem eigenen Arbeiten

 

Die Vermittlung dieses Themenkomplexes erfolgt anhand von theoretischen Grundsätzen und praktischen Übungen an einem nachgestellten Arbeitsplatz. 

Körpersprache 

Die Körpersprache wird im Vergleich zum gesprochenen Wort mit einem Anteil von ca. 80:20 Prozent wahrgenommen. Sie umfasst Details wie Mimik, Gestik und Körperhaltung. Ihr kommt insbesondere aus Sicht der Deeskalation und der Früherkennung bevorstehender Angriffe eine wichtige Bedeutung bei der Gestaltung von Gesprächssituationen zu. Im Falle einer Diskrepanz zwischen der Körpersprache und dem gesprochenen Wort wirkt unser Auftreten nicht mehr authentisch. Weiterhin wird der Gesprächspartner im Zweifelsfall intuitiv eher auf die „Aussagen“ der Körpersprache reagieren.

  • Bevorstehende Übergriffe anhand von verbalen und nonverbalen Anzeichen möglichst frühzeitig erkennen
  • Werkzeuge der Körpersprache kennen und gezielt anwenden, um Konflikten sinnvoll zu begegnen

 

Interkulturelle Kompetenz

Durch die rapide angestiegenen Flüchtlingszahlen kommen auch Personen in Helferberufen immer öfter in Kontakt mit Personen aus anderen Kulturkreisen. Doch häufig bestehen viele Vorbehalte gegenüber dem, was uns fremd ist.
In unserer Schulung reflektieren wir mit ihnen zusammen unsere eigene Kultur anhand von typischen Hotspots aus dem täglichen Berufsalltag und die damit verbundenen unbewussten Erwartungen an Zuwanderer. Wir geben ihnen im Gegenzug Einblicke in deren unbewusste Erwartungen, bedingt durch ihre eigene Kultur und deren Gewohnheiten. Sie lernen die unterschiedlichen Perspektiven aller Personen zu einem Gesamtbild zusammenzufügen, in dem sich am Ende alle Beteiligen wiederfinden und schaffen auf dieser Basis ein (Arbeits-) Klima, in dem sich jedermann wohlfühlen kann.
Dies ist die Basis für ein freundschaftliches Umfeld und beugt von vorn herein Missverständnissen und Konflikten vor.

 

Notwehr-Training -  das „Plan-B“-Konzept 

Manchmal helfen die besten Deeskalationsstrategien im Vorfeld nicht und der Mitarbeiter muss sich gegen einen körperlichen Übergriff zur Wehr setzen. Insbesondere auch im Umgang mit Personen, die unter Alkohol- und Drogeneinfluss stehen oder unter psychischen Erkrankungen leiden, ist eine Einwirkung durch Reden und Appellieren an den gesunden Menschenverstand oft von Anfang an nicht (mehr) möglich.
Daher ist es so wichtig, über ein Handlungskonzept und verschiedene Möglichkeiten des Selbstschutzes zu verfügen, um dem Angriff zu entgehen oder sich effektiv zur Wehr setzen zu können.
Vor allem ist es enorm wichtig, bereits vor Beginn der Eskalation ein Handlungskonzept zu haben, da dieses im aufkommenden Stress des plötzlichen Übergriffes nicht mehr entwickelt werden kann. Mitarbeiter ohne Vorbereitung erstarren bei einem plötzlichen Übergriff im Regelfall zur Salzsäule und haben dem Angriff nichts entgegen zu setzen.
Ihre Teilnehmer bekommen einen „Werkzeugkasten“ mit Handlungsstrategien für verschiedene Fälle und Situationen an die Hand, so dass sie auch plötzlichen und unerwarteten Angriffen nicht mehr hilflos ausgesetzt sind.

  • Universale Verteidigungslösung gegen überraschende Angriffe
  • Möglichkeiten der Nothilfe, wenn Kollegen angegriffen werden
  • Möglichkeiten, sich einen versperrten Fluchtweg frei zu machen und aus der Situation zu entkommen

 

Die Praktiken basieren auf dem System des Wing Chun, einer Selbstverteidigung, die gezielt für Menschen mit geringer Körperkraft (z.B. Frauen und Kinder) und Menschen mit körperlichen Einschränkungen entwickelt wurde.

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